Herz, Hand und Hirn vernetzen.

Verbindung von analogen und digitalen Techniken
Seit meinem Studium Kommunikationsdesign an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Gestaltung, beschäftige ich mich mit Grafikdesign und Kommunikationsdesign in vielschichtiger Weise.
Mein beruflicher Werdegang begann in einer Zeit, als das Desktop-Publishing gerade seine Anfänge erlebte und die ersten Macs in Werbe- und Designagenturen Einzug hielten. Der Umstieg von traditionellen Satz-Belichtungsmaschinen zum WYSIWYG-Prinzip direkt auf dem Monitor war für mich eine befreiende Erfahrung und ermöglichte eine Verbindung zwischen analogen und digitalen Techniken herzustellen. Seitdem hat mich die Dynamik und Vielfalt der Designbranche fasziniert, die stets neue Herausforderungen durch den Einsatz neuer Medien, Tools und Techniken bietet.
Meine langjährige Agenturerfahrung und meine Selbständigkeit in der Projektarbeit für namhafte internationale Unternehmen hat mir gezeigt, dass eine sorgfältige Auseinandersetzung mit der Designaufgabe und ein kritisches Hinterfragen grundlegend für den Designprozess sind und zu erfolgreichen Ergebnissen führen.
Mein Leitsatz lautet, interdisziplinäre transmediale und zukunftsweisende Antworten im Bereich Grafikdesign und Designsysteme zu generieren. Dabei verbinde ich analoge mit digitalen Gestaltungstechniken. Warum analog? In der digitalen Welt ist es wichtig, den Bezug zum haptischen Material zu behalten und permanent die Hände-Hirn-Koordination zu trainieren. Das öffnet den Kreativraum!
Speed-Interview
Vektorgrafiken oder Pixel-Bilder?
Nicole: Eindeutig Vektorgrafiken, auch wenn ich gern fotgrafiere und in meinem Designerleben sehr viel Bildbearbeitung gemacht habe, liebe ich es mehr Bezierkurven auszurichten, als Pixel zu schieben. Sicher liegt es auch an meiner Liebe zur Typografie und zu der Anatomie der Buchstaben. Denn hinter jeder digitalen Buchstabenform liegt eine Ansammlung von verbundenen Punkten. Genial ist auch, dass sich Vektorgrafiken verlustfrei und randscharf skalieren lassen.
Form oder Farbe?
Nicole: Ich finde es einfacher eine Formensprache zu entwickeln, als einen passenden Farbklang zu ermitteln. Farbe ist schwierig, denn mit Farben verbinden wir Emotionen. In der Farbpsychologie gibt es viele Ansätze Farbwirkungen zu analysieren und Farben zu interpretiert. Rot wirkt so, und Grün wirkt so. Farbe im Kontext von Corporate Design-Systemen muss anders gedacht werden. Farbe ist ein ausdrucksstarkes Merkmal der Wiedererkennung und hilft zur Abgrenzung. Hier geht es weniger um die Farbpsychologie. (UPS: Braun/Gelb, Telekom: Magenta). Diese Erkenntniss hilft mir persönlich bei der Farbwahl in Designsystemen.
Begrenzen Raster die Kreativität?
Nicole: Nein, ganz im Gegenteil, ein grundlegender Gestaltungsraster hilft beim Layouten und Anordnen der Elemente. Der Raster ist wie eine Spielwiese, die dem Design einerseits Struktur verleiht und dabei unendlich viele Möglichkeiten der Variation und Kombination bietet. Raster sind in modernen Corporate Design-Systemen aber nicht mehr innerhalb einer Formatbegrenzung einzurichten. Raster sind heute transmediale Systeme, die zu jedem Medienformat eine passende Antwort, ein Responsive Design, finden müssen. Das ist eine große Herausforderung im Designprozess.