Die Sinne öffnen und „Neues finden“.
Designer:innen ausbilden
Seit 2022 bin ich Professorin für Mediendesign und an der IU Internationalen Hochschule am Campus Mannheim tätig. Meine Expertise und Lehrerfahrung liegen besonders in den Bereichen Grafikdesign, Corporate Design und Typografie, sowie UX/UI-Design interaktiver Medien. Eine direkte und gute Kommunikation mit den Studierenden ist mir äußerst wichtig. Dabei wird die Zusammenarbeit in Teams und Kleingruppen gefördert, begleitet von regelmäßigen Austausch- und Feedback-Runden.
Ziel ist es, kommunikative Fähigkeiten zu entwickeln und komplexe Handlungssituationen zu reflektieren. Denn wir lernen miteinander und voneinander.

Typografie: Schrift entwerfen – Designsysteme erkennen

Besuch im Kunstverein Mannheim
Designen heißt Forschen
Im Diskurs werden theoretische Grundlagen zu Designschwerpunkten mit praktischen Übungen und Aufgabenstellungen verbunden. Mithilfe von Best-Practice-Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart werden die erlernten Theorieansätze verdeutlicht und gestärkt.
Der Fokus liegt auf der Förderung der Kreativität und gestalterischen Auseinandersetzung der Studierenden durch einen experimentellen Ansatz, der die Sinne öffnet und „Neues findet“, anstatt auf Herkömmliches zurückzugreifen. Dabei wird ein hoher gestalterischer Anspruch angestrebt, der durch Reflexionen in der Variantenbildung sowie durch Kombinations- und Permutationstechniken unterstützt wird.
Den Blick schärfen
Exkursionen zu Museen, Ausstellungen und digitalen Plattformen sowie Diskussionen mit externen Expert:innen und Medienvertreter:innen fördern einen interdisziplinären Austausch und eine vertiefte Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischenThemen.

Exkursion Kunsthalle Mannheim
Ausgewählte praktische Übungen aus der Lehre
Die folgenden Beispiele verdeutlichen meinen didaktisches Ansatz in der Designlehre. Alle Übungen wurden eigenständig konzipiert, ausgearbeitet und erprobt.
Design-Zirkeltraining
Gruppenaufgabe, bei der im Raum mehrere Stationen kreisförmig angeordnet werden. An den Stationen werden unterschiedliche analoge Techniken aufgebaut, wie z.B. mit Pinsel malen, mit Kohle zeichnen, mit Tapes kleben, aus Papier ausschneiden und aus Draht biegen. In der ersten Runde wird ein Design-Prototyp erstellt. In der zweiten Runde wechselt jeder an einen anderen Technik-Tisch und versucht die Gestaltungsprinzipien des Prototyps in den nächsten Entwurf zu implementieren. So geht es kreisherum in die nächsten Runden.
Ziel ist es, die Gestaltungsprinzipien des Prototyp genau zu untersuchen und in den nächsten Entwurf zu übertragen. Im Anschluss werden die Ergebnisse nebeneinander gelegt und diskutiert. Was hat gut funktioniert und wo gibt es Ausreißer?
Blind-Date mit einem Gegenstand
Partneraufgabe, bei der eine Person ein Objekt durch einem Stoffbezug erfühlt und beschreibt, während die andere Person versucht, das Beschriebene richtig aufzufassen und zu skizzieren. Dabei darf die fühlende Person weder das Objekt benennen, noch dessen Funktion verraten. Die zeichnende Person kann Fragen zur Form stellen. Im Anschluss wird die Skizze in ein einfaches 3D-Programm (z.B. Adobe Illustrator) übertragen.
Ziel ist es, richtig beschreiben zu lernen und passende Worte zu finden und auf der anderen Seite gut zuzuhören und das Gehörte auszudrücken. Spannend ist die Auflösung und der Vergleich der 3D-Visualisierung mit dem Originalgegenstand. Es wird automatisch abstrahiert und vereinfacht.
Modul – Raster – Corporate Designsystem
Individualaufgabe, bei der anhand einer Einzelform, ein Designsystem entwickelt wird. Das Designsystem dient als Grundlage für ein Corporate Design einer fiktiven Organisation. Stück für Stück werden die Design-Tokens (Elemente) gestaltet und definiert, inklusive Schriftentwicklung. Erst ganz zum Schluss entsteht daraus ein Logoentwurf, der durch Variantenbildung ermittelt wird.
Ziel ist es, nicht die Logoentwicklung an den Anfang der Corporate Design-Entwicklung zu stellen, sondern einem generativen Entwicklungsprozess zu folgen.
Mein Avatar
Diese Aufgabe beschäftigt sich mit dem Thema Avatar, Entwicklung einer dreidimensionalen digitalen Repräsentanz für Augmented Reality. Mit dem Blick in den Spiegel wird zuerst aus Modelliermasse ein Abbild des eigenen Kopfes geformt. Vom analogen haptischen Erleben geht es nun in den digitalen 3D-Raum. Die Skulptur wird über eine Photogrammetrie-App räumlich eingescannt und zu einem 3D-Modell gerechnet. Über einen QR-Code wird das Objekt durch Augmented Reality in eine reale Umgebung platziert.
Ziel ist es, Grundlagen der 3D-Visualisierung über eine haptische Erfahrung zu vermitteln. Das arbeiten mit Modelliermasse ist die Urform des „Sculptings“ in 3D-Programmen. Zudem werden Arbeitsprozesse um das Thema Augmented Reality einstudiert.
Zwei Objekte fusionieren
Bei dieser experimentellen Kreativübung werden per Zufall zwei Begriffe gezogen. Im Ersten Schritt werden die Objekte genau beobachtet, analysiert und durch analoge und digitale Techniken in Grafiken übertragen. Danach werden Versuche unternommen, die beiden Objekte zusammenzuführen. Zuletzt werden die entstandenen Bildkonzepte einem Kontext zugeordnet. Die daraus enstandenen Artefakte werden im Abschluss präsentiert. Ein Making-of-Film reflektiert den eigenen Designprozess.
Beispiel: Semesterarbeit von Nikolina Delic
Grafikdesign-Geschichte nachhaltig lernen
Die Studierenden erkunden anhand weltbekannter Plakate und Cover aus der Geschichte des Grafikdesigns die Besonderheiten dieser Werke und ihrer Urheber:innen im Kontext von Stil und Zeit. Ihre Aufgabe besteht zudem darin, ein zweidimensionales Layout in ein räumliches Design zu überführen. Dabei wird untersucht, welche Formen im Layout vorhanden sind und wie diese in ein dreidimensionales Pop-up-Display umgewandelt werden können. Dies bietet die Gelegenheit, die Grundlagen der 3D-Visualisierung zu erlernen: Modellierung von Formen, Bestimmung von Tiefe, Farbe, Material und Positionierung sowie die wichtige Lichtinszenierung. Ein genaues Hinschauen ist notwendig, um alle Details des Originals zu erfassen.